Die Chronik der Langenhorst

Um 1900 erbaute Hermann Graf das Haus an der Reeser Landstr. Da seine Frau Catharina, geb. Caninenberg, jedoch kein Interesse am Bereich Gastronomie zeigte, übergab er den Besitz im Jahre 1913 seinem Stiefsohn Heinrich Westerhoff.

Erst später wurde das Haus nach dem Landstrich benannt, der sich von der jetzigen B67 bis weit hinter Schepers hinzog. Beziehungen zu den damaligen Ämtern waren ausschlaggeben dafür, dass kurz darauf der Vehlinger Bahnhof direkt gegenüber der Langenhorst errichtet wurde. Den Reisenden bot dieser Ort schon damals eine Stätte der Rast. Bis 1967 existierte – wie in fast jedem ländlichen Haus zu dieser Zeit – eine kleine Landwirtschaft, die das Überleben der Wirtsleute gewährleistete. Die Gaststätte war damals nur eine kleine Nebeneinnahme. Schicksalsschläge durch Kriegseinwirkung, Krankheit und die Verluste engster Familienmitglieder hielten damals nicht davon ab, die Langenhorst weiter zu führen.

In den Nachkriegsjahren war die Langenhorst Dreh- und Angelpunkt verschiedenster behördlicher Aktivitäten: Pferdeversicherungen wurden abgeschlossen und kontrolliert, wöchentlich wurde das Stempelgeld ausgezahlt – was nicht zum Nachteil der Wirtsleute war! Auch als Wahllokal wurde die Langenhorst genutzt. Dazu wurde den Bauern dort jährlich das Dieselgeld rückerstattet.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde die Langenhorst ständig vergößert und umgebaut. In den ersten Jahren nach 1945 beseitigte Hermann Tebbe die Kriegsschäden. 1968 vergrößerte Heinz Westerhoff den kleinen Saal – das heutige Kaminzimmer. In dieser Zeit entfernte man auch die Gartenwirtschaft. 1970 entstand im hinteren Teil der Langenhorst, der bis dahin landwirtschaftlich genutzt wurde, der Goldbrunnen.

Aus Platzgründen und mangelnder Rentabilität baute man den Goldbrunnen später zu einem Saal aus. 1985 besann man sich wieder der guten alten Zeit: unter der Leitung von Detlef Westerhoff entstand wieder eine Gartenterrasse. Die Einwohnerzahl Heeldens nahm stetig zu und so vergrößerte man den Saal im Jahre 1988 ein weiteres Mal. Außerdem entstand im Jahr 1997 seitlich vom Saal das Jagdzimmer.

Sollte der Bauenthusiasmus in der Langenhorst bestehen bleiben, wird man den Alterssitz der Wirtsleute vielleicht auf einer kleinen Insel in nahe gelegenen, von der Stadt Isselburg angelegten See, wiederfinden.